„Der Beginn war ganz simpel,“ erzählt Andreas Schlintl. „Mit 15 oder 16 Jahren habe ich angefangen, bei den Nachbarn Kleinigkeiten zu erledigen: Einkaufen, Rasen mähen, die Blumen gießen… Das hat sich immer so weitergezogen, bis heute, wo ich mir gedacht habe: Warum rufen mich immer die Leute an, wenn sie etwas brauchen?“
Menschen, die anderen Menschen gerne helfen, wissen genau, vovon Andreas da spricht. Viele ärgern sich darüber, fühlen sich ausgenutzt und verlieren die Freude am Helfen. Andere, so wie Andreas, gründen einen Verein. Selbst wenn sie, so wie Andreas, mit Vereinsmeierei überhaupt nichts anfangen können.
„Als meine Frau Marlies mit der Ausbildung zur Krankenschwester angefangen hat, war dieses Helfen wieder ein großes Thema,“ erzählt Andreas. „Vor allem die Erfahrung, dass die Menschen zwar die medizinische Hilfe brauchen, aber ganz besonders auch das Gespräch.“ Menschen jedes Alters leiden darunter, dass der zwischenmenschliche Kontakt immer weniger wird. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht: „Heute läuft alles übers Smartphone, wir sind verbunden mit der ganzen Welt und haben 1000 Freunde auf Facebook. Aber wenn es wirklich ans Eingemachte geht und du jemanden zum Reden brauchst – wen rufst du dann an? Da bleiben ganz wenige übrig.“
Hier setzt der Verein „Von Mensch zu Mensch“ an. Es geht darum, sich im Alltag weiterzuhelfen und füreinander da zu sein. Zuhören und reden gehört dazu genauso wie Kontakte zu vermitteln und dabei zu helfen, Probleme aus der Welt zu schaffen. „Selber sieht man viele Möglichkeiten nicht, wenn man bis über die Ohren in der Sch… steckt,“ meint Andreas. „Ein Außenstehender kann da vielleicht anders anpacken.“
Kontaktieren kann den Verein jede und jeder, der in irgend einem Bereich Unterstützung braucht. Die erste Anlaufstelle ist Andreas, der Kontakt funktioniert ganz einfach: Unter der Nummer 0664/12 55 742 anrufen, eine kurze Nachricht worum es geht aufs Band sprechen und die Telefonnummer hinterlassen – binnen 24 Stunden meldet sich ein Vereinsmitglied. Vertraulichkeit ist oberstes Gebot.
Wer sein eigenes Helfersyndrom in „geordnete Bahnen“ lenken möchte, ist herzlich eingeladen, im Verein „Von Mensch zu Mensch“ mitzuarbeiten. Aber Achtung: Hier läuft einiges anders, als man es aus dem Vereinswesen kennt. Es gibt keinen Mitgliedsbeitrag, kein Vereinsgebäude, keine Vereinsmeierei. Stattdessen trifft man sich in verschiedenen Lokalen zum Austausch untereinander und mit anderen gemeinnützigen Vereinen oder holt sich über Gastreferenten neue Impulse und Perspektiven. „Wir wünschen uns, dass das Ganze eine Eigendynamik entwickelt, dass viele Menschen anrufen und viele Menschen mitmachen und zu den Treffen kommen, weil sie es gerne tun.“
Kontakt
Verein „Von Mensch zu Mensch
Andreas Schlintl
0664/12 55 742
vonmenschzumensch.verein@gmail.com