Sooooo herzig sind sie, die kleinen Bambis. Jetzt, im Mai und Juni, verstecken sich die frisch geborenen Rehkitze im hohen Gras der Wiesen. Wer auf einem Spaziergang ein solches Rehkitz findet, darf gerne aus der Ferne beobachten. Niemals solltest du aber ein Rehkitz berühren! Es nimmt dadurch deinen Geruch an, und die Mutter könnte es verstoßen. Das gilt auch für andere Tiere wie zum Beispiel Hasen.
Immer wieder kommt es auch bei uns vor, dass Spaziergänger ein vermeintlich verlassenes Rehkitz finden und mit nach Hause nehmen. Das ist falsch verstandene Tierliebe! Wer so handelt, nimmt dem Kitz die Mutter.
Außerdem hat eine säugende Rehgeiß ein großes Problem, wenn ihr Kitz auf einmal weg ist und sie ihre Milch nicht mehr loswird. Milchfieber kann dann auftreten, und das ist lebensbedrohlich.
Ja, aber…
Du hast ein Kitz gefunden und meinst, es ist verlassen? Damit liegst du meistens vollkommen daneben. Die Rehgeiß sucht ihr Kind nur dann auf, wenn es gesäugt wird. Ansonsten bleibt sie zwar in der Nähe, wird aber so schlau sein, den Liegeplatz ihres Kitzes nicht zu verraten.
Gelebter Tierschutz ist, in der Setzzeit der Rehe auf den Wegen zu bleiben und nicht durch die Wiese zu marschieren. Deinen Hund solltest du sowieso immer an der Leine führen – er hat eine feine Nase und schnellere Beine als du. Selbst der folgsamste Hund gerät in Versuchung, wenn er die Witterung eines Rehs aufnimmt.
Wichtig ist es auch, Wildunfälle umgehend zu melden. Der Jäger erkennt, ob das angefahrene Reh ein Jungtier versorgt hat und kann sich danach auf die Suche machen.