roland wurm

Von seinem Weg weicht er keinen Millimeter ab: So tickt Roland Wurm

WIR OSTSTEIRER reden mit Menschen, die etwas zu erzählen haben. Wir wollen wissen, wie die Oststeirer ticken. Roland Wurm lebt in Baierdorf bei Anger und ist Versicherungsmakler. Worüber er sich auch ohne Versicherung ganz sicher ist, erzählt er uns im „Wie tickst du?“-Interview.

Wie tickst du, Roland Wurm?

Ich bin… ein spontaner, zielstrebiger Mensch, der versucht, sein Leben relativ einfach, aber dennoch erfolgreich zu gestalten.

Ich will… mir die Zeit nehmen, die ich für mich brauche, um ein gutes, geregeltes Leben zu führen.

Ich werde nie… von Zielen abweichen, die ich mir selber gesteckt habe, auch wenn sie noch so hoch sind.

WIR OSTSTEIRER (WOS): Das klingt nach einem richtigen „Macher“. Bist du das?
Roland Wurm: Das bin ich auf jeden Fall. Wenn ich etwas anpacke, dann richtig und mit voller Konsequenz. Egal ob im positiven oder negativen Sinne, ich weiche von meinem Weg grundsätzlich nicht ab.

WOS: Man könnte auch sagen, du bist ein Sturschädl?
Roland: Auch! Man kann sehr wohl mit mir reden, aber wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, ist es sehr schwer, mich davon wegzubringen.

WOS: Du sagst, du wünscht dir ein gutes, geregeltes Leben. Was heißt das für dich?
Roland: Das heißt, wenn meine Familie oder Freunde etwas brauchen, dann nehm ich mir diese Zeit, egal wie stressig es im Moment ist oder wie voll der Kopf auch ist. Das ist für mich sehr, sehr wichtig. Es kann einem persönlich auch einmal schlecht gehen und dann ist man froh, dass jemand für einen da ist. So sehe ich das.

WOS: Das ist eine sehr menschenfreundliche Einstellung. Viele würden sagen, ein bisschen naiv. Du könntest ausgenutzt werden. Hast du dir darüber schon einmal Sorgen gemacht?
Roland: Nein, mach ich mir grundsätzlich nicht. Die richtigen Freunde kannst du wahrscheinlich an einer Hand abzählen. Die stehen zu dir und helfen dir auch, wenn du etwas brauchst und da hat man nicht das Gefühl, dass man ausgenutzt wird. Naiv, das weiß ich nicht. Ich sehe es eher als geradlinig. Ja, geradlinig ist das richtige Wort.

WOS: Was müsste man machen, um dich böse zu machen?
Roland: Wenn man mich wegen sinnloser Sachen nervt, wenn man mich zum Narren hält und wenn man unehrlich ist zu mir, das mag ich nicht. Ich bin ein Typ, der alles gerade heraus sagt und das erwarte ich auch von anderen. Aber es gibt so viele Leute, die hinten rum reden und das bekommt man sehr wohl mit. Da muss man dann einmal aufräumen, auch wenn es im Freundes- oder Bekanntenkreis ist.

WOS: Hast du so einen schlechten Ruf, dass soviel hinten rum geredet wird?
Roland: Glaub ich nicht! Und wenn es so ist, dann soll jeder zu mir persönlich kommen und mir das sagen!

WOS: Welche Ziele hast du?
Roland: Ziel ist die erfolgreiche Fortführung meines Betriebes: Dass ich den genauso weiterführe wie mein Vater und dass ich mir selber das Leben so gestalten kann, wie ich möchte. Ich will nicht gezwungen sein, von Montag bis Sonntag im Büro oder bei Terminen zu sitzen, nur damit ich quasi überleben kann. Ich will einfach sagen können: OK, Freitag Mittag sperr ich das Büro zu und dann will ich meine Ruhe, dann will ich Zeit für mich haben.

roland wurm
In seiner Freizeit steht Roland im Fußballtor.

WOS: Was machst du in dieser „Zeit für dich“?
Roland: Ich bin hobbymäßig Fußballer, Motorsport macht mir große Freude und ich bin auch sehr gerne in der Natur. Da kann ich gut abschalten. Vor allem, weil es bei uns rundherum so richtig schön ist, das ist schon cool.

WOS: Was möchtest du in 20 Jahren über dein Leben sagen können?
Roland: Das ich es gelebt habe und genau das gemacht habe, was mir Spaß gemacht hat und dass ich nicht bereuen muss, dass ich Sachen nicht gemacht habe, weil ich mir nicht die Zeit dafür genommen habe.

WOS: Du hast Ziele, Vorstellungen, Ideen… war das immer schon so oder hast du dir das lange überlegt, wo es hingeht?
Roland: Ich war nachdem ich mit der Schule fertig war, kein einfacher Mensch. Ich bin einfach mit dem Strom geschwommen, hab nicht wirklich eine eigene Meinung gehabt und es war für meine Eltern eine ganz schwierige Zeit. Mit 22 Jahren bin ich dann selber draufgekommen, dass ich in meinem Leben etwas ändern muss, dass ich zielstrebig werden muss, wenn ich etwas erreichen will. Dass ich etwas dafür tun muss. Das hat eine Zeit lang gebraucht, aber jetzt bin ich seit ein paar Jahren am richtigen Weg und das wirkt sich aus.

WOS: Was war der Auslöser für den Sinneswandel?
Roland: Man steht ja, egal wie man sich verhält, irgendwann einmal alleine da. Es wenden sich Leute von dir ab, die gerne mit dir zusammen waren. Das war für mich selber dann der Zeitpunkt, wo ich gemerkt habe, du musst etwas ändern. Deine Familie steht zwar immer hinter dir, egal was passiert, aber irgendwann stehst eben nur mehr alleine mit der Familie da, ohne Freunde.

WOS: Warum haben sich deine Freunde abgewendet?
Roland: Ich war zu der Zeit beim Bundesheer, war viel unterwegs, hauptsächlich in Wien und in Graz. Man distanziert sich einfach von den Leuten, die du in deiner Umgebung hast und irgendwann nagt das an dir und du wirst zum Eigenbrötler –  eigentlich bin ich das gar nicht.

WOS: Also, zurück zu den Wurzeln?
Roland: Ja, back to the roots! Und jetzt passt alles. Ich bin wirklich zufrieden und hab eigentlich schon einiges erreicht für mein mitteljunges Alter. Darauf bin ich sehr stolz und auf diesem Dampfer bin ich jetzt drauf und da fahr ich jetzt auch geradlinig weiter.

WOS: Welche Eigenschaft an dir, magst du gar nicht?
Roland: Ich bin mir sicher, dass ich manchmal ein bisschen zu stur bin. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann zieh ich das durch. Wenn ich glaube, die Wand ist schwarz statt weiß, dann sehe ich sie auch schwarz. Daran arbeite ich zwar hart, aber ich kann nicht raus aus meiner Haut. Ist leider so. Aber lieber mit Ecken und Kanten, als mit dem Strom zu schwimmen. Das habe ich gemacht, das war nicht gut für mich. Jetzt setz ich meinen eigenen Kopf durch und ich merke, dass das besser ankommt.

WOS: Bist du jemand, der leicht Freundschaften schließt, oder brauchst du da länger?
Roland: Richtige Freundschaften entstehen mit den Jahren, Bekanntschaften hat man viele. Ich unterhalte mich mit jedem gerne, auch mit sehr vielen Leuten, aber richtige Freunde gibt es maximal fünf, auf die du dich immer verlassen kannst. Die sind schon lange da und zum Teil auch dazugekommen, aber das hat sich über Jahre aufgebaut.

WOS: Welche Eigenschaften an dir magst du besonders gerne?
Roland: Besonders gern mag ich, dass ich ein offener, geradliniger, ehrlicher, Typ bin. Wenn ich etwas verspreche, dann halte ich es auch. Das ist sowohl im Privatleben als auch im Beruf sehr wichtig.

WOS: Das ist nicht immer so einfach, wenn etwas Unvorhersehbares passiert…
Roland: Klar, dann muss ich aber auch ein Gegenüber haben, der das versteht, wenn es nicht geht. Wenn er das nicht versteht, dann lebt er vielleicht in einer Welt, die es so nicht gibt – es können immer unvorhersehbare Sachen passieren, man muss auch ein bisschen spontan bleiben.

WOS: Den Spagat zwischen einhalten was du sagst und dich aber trotzdem nicht verbiegen lassen, wenn Sachen nicht so möglich sind, den schaffst du?
Roland: Den mach ich sehr gut und das zeichnet mich auch aus. Wenn ich etwas anpacke, dann richtig, auch wenn es über sieben Ecken passieren muss, um das Ziel zu erreichen. Das Ziel steht immer im Fokus. Verbiegen muss man sich trotzdem nicht, man muss halt einfach Umwege, Umleitungen suchen, um das Ziel zu erreichen.

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Ins Ziel kommen ist auch die Mission, wenn Roland als Rallye-Copilot unterwegs ist.

WOS: Welche Weisheit möchtest du der Nachwelt hinterlassen?
Roland: Bleib auf deinem Weg, egal wie steinig er ist und egal welche Konsequenzen dadurch zu tragen sind. Das ist meine Weisheit, die ich jedem sage, der es hören möchte.

WOS: Ja, aber wenn es so schwierig ist, so zäh, es so aussichtslos wirkt, die Motivation fehlt…was macht man dann?
Roland: Dann muss man einfach an sich selber glauben. In sich gehen, sich selber motivieren, sich pushen. Ich will das schaffen, ich will das erreichen! Dann können da noch so große Steine im Weg liegen – daraus baue ich mir dann ein Haus, wenn die Steine schon da liegen. Es spielt sich sehr viel im Kopf ab. Ich habe mich kürzlich mit einem Mentaltrainer unterhalten und der meinte, dass wir 90 Prozent am Tag negativ denken und nur 10 Prozent positiv. Und wenn ich aus den 10 Prozent 15 oder 20 machen könnte, dann wäre das schon ein Wahnsinn. Da arbeite ich sehr hart an mir und das zeigt auch Erfolge.

WOS: Du lässt dich auch von Rückschlägen nicht abbringen?
Roland: Nein, man muss immer wieder aufstehen! Man kann nicht immer mit allen gut Freund sein. Es gibt Momente, in denen du niedergeschlagen bist, wo dich alles anzipft. Dann ist es wichtig aufzustehen, zu sagen: Jetzt mache ich es besser. Wenn der eine Weg nicht funktioniert, dann probiere ich einen anderen. Ich hatte wie jeder meine Rückschläge und dadurch bin ich abgehärtet worden. Ich verfolge strikt meine Linie und bleibe mir selber treu.


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