Wer kennt das nicht: Man hat sich endlich gemütlich im Leben eingerichtet, und schon passiert etwas – plötzlich ist alles ganz anders. Man ist aus der Gewohnheit gerissen und muss sich auf neue Umstände einstellen. Kaum hat man diese Veränderung verdaut und es sich in der neuen Gewohnheit gemütlich gemacht, geht das Spiel von vorne los.
Es müssen nicht die argen Katastrophen sein, die uns aus der Komfortzone holen. Auch Veränderungen, die wir vielleicht schon lange ersehnt haben, katapultieren uns aus unseren Gewohnheiten. Eine neue Wohnung kann so ein Einschnitt sein oder ein Baby – nein, es gibt kein WOS-Baby, nur damit wir uns da richtig verstehen 😉
Viele Menschen sind auch von kleinen Veränderungen anfangs irritiert. Ach, wie oft habe ich mich Bekannten fast neu vorstellen müssen, wenn wir uns einige Monate nicht gesehen haben und ich schon wieder eine neue Frisur hatte. „Du schaust jedes mal anders aus,“ heißt es dann. Und ich antworte: „Stimmt, nach den Haaren darfst du bei mir nicht gehen, die sind immer anders! Aber darauf kannst du dich verlassen.“ Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier…
Leben ist Veränderung
Veränderungen gehören zum Leben. Das Spiel von Gewohnheit und „plötzlich alles anders“ ist sogar essentiell für uns – sonst könnten wir uns nicht weiterentwickeln. Evolution, auch die persönliche, braucht Veränderung. Wer sich damit arrangiert, dass Veränderung das einzige im Leben ist, auf das man sich verlassen kann, begegnet neuen Umständen viel gelassener.
Nicht nur in der eigenen kleinen Privatheit verändert sich immer wieder etwas: In der Politik, in der Weltanschauung, in der Wirtschaft… überall gibt es Umbrüche. Was früher als undenkbar galt, ist heute Realität. Wer von uns hätte vor vier Jahren mit einem US-Präsident Donald Trump gerechnet?
Wer frei sein will, sein Leben zu gestalten, muss sich Veränderungen stellen. Sie annehmen. Analysieren, was genau sich verändert hat und wie sich das auswirkt. Eine Neupositionierung vornehmen. Den inneren Kompass wieder auf das Ziel ausrichten und den Weg, der dorthin führt, neu bestimmen.
Jene, die es schaffen, Veränderungen als persönliche oder globale Wachstumssymptome zu begreifen, brauchen sich davor nicht mehr fürchten. Jene, die lieber der verlorenen Komfortzone nachtrauern, haben es doppelt schwer.
Wenn du wieder einmal das Gefühl hast, dein gewohntes Leben purzelt durcheinander, dann denk daran: Es sortiert sich nur neu.