Peugeot 406

Rekordverdächtig: 500.000 Kilometer hat der Peugeot 406 von Herbert Kampl auf dem Tacho

Besonders spektakulär sieht der graue Peugeot 406 HDI von Herbert Kampl auf den ersten Blick nicht aus. Ein paar Kratzer, ein paar Dellen – so kann ein 15 Jahre altes Auto schon mal aussehen. Wer aber einen genaueren Blick auf das Armaturenbrett riskiert, wird den „Löwen“ mit anderen Augen sehen: Rekordverdächtige 500.000 Kilometer zeigt der Tacho an.

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Der Beweis: 500.000 Kilometer, Tendenz: steigend!

Seit 13 Jahren besitzt Herbert Kampl den Dauerläufer. „Das war eine lustige Geschichte,“ erinnert sich der Journalist. „Ich habe ihn damals jemanden abgekauft, der ihn sich als Übergangsfahrzeug gekauft hat, weil sein Wunschauto erst zwei Jahre später auf den Markt gekommen ist. Damals war das Auto zweieinhalb Jahre alt und 47.000 Kilometer waren als Startbonus drauf.“

Herbert trieb die Tachoanzeige allerdings schnell weiter in die Höhe. Wer ihn kennt, weiß, dass er immer und überall dabei ist, wo etwas Berichtenswertes passiert. Das „Presse“-Schild an der Frontscheibe hängt dort nicht zur Dekoration! So kamen im Schnitt jährlich etwa 35.000 Kilometer dazu – Anfang Juni waren es schließlich eine halbe Million.

Einmal Mond und wieder zurück

Theoretisch ist der 406er also schon knapp zwölf mal um die Erde gereist – oder einmal bis zum Mond und noch ein gutes Stück wieder retour. Praktisch ist Herbert mit seinem Löwen aber auch ganz schön weit herumgekommen. „Die weiteste Reise war zu einer Hochzeit nach Rumänien,“ erzählt er.

Geschont hat Herbert seinen Löwen dabei allerdings wenig. Zwar erhielt der 406er immer wieder die obligaten Wellnessbehandlungen in der Werkstatt, im Alltag hieß es aber „einstecken und durchbeißen“. Zahlreiche Schrammen und Kratzer zeugen davon, dass Herbert seinem fahrbaren Untersatz viel abverlangt hat. „110-prozentiges Ausnützen der Straßenbreite, Schotterpisten im Eiltempo oder bei einer Parkplatzauseinandersetzung durchsetzen, das kommt schon vor,“ gesteht Herbert grinsend. „Verbote haben für einen Löwen sowieso nicht einmal Vorschlagscharakter“. Strafzettel? „Nicht so viele, für die meisten bin ich zu schnell. Im Schnitt bekomme ich so alle ein bis zwei Jahre ein Anerkennungsschreiben über die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs.“

herbert kampl
Ob das „Presse“-Schild vor Strafzetteln schützt? Nicht wirklich, denn Herbert bekommt trotzdem gelegentliche „Anerkennungsschreiben für die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs“.

Der Löwe steht gelassen daneben und lässt sein Herrl erzählen. Mit der stoischen Ruhe eines Veteranen übergeht er solche Bemerkungen – obwohl: Er scheint ebenfalls ein wenig zu grinsen. Mit Recht, denn er weiß, dass er gute Dienste geleistet hat. „Im Stich gelassen hat mich der Löwe eigentlich nie, zumindest nicht so, dass man ihn nicht mehr fahren hätte können,“ erzählt Herbert. „Einmal ließ sich der Schlüssel im Zündschloss nicht mehr bewegen. Das Auto ließ sich nicht abstellen. Ich bin dann nach Gleisdorf in die Werkstatt gefahren und hab dort den Motor abgewürgt.“ Der Schlüssel fand aus dem Schloss nie mehr heraus, auch nicht, als das Schloss bereits ausgebaut und ein neues eingebaut war. „Und einmal ist die Kupplung stecken geblieben,“ berichtet Herbert weiter. „Wenn ich nicht zu patschert gewesen wäre, mit Zwischengas zu fahren wie bei einem LKW, hätte ich sogar da weiterfahren können. Der Pannenfahrer hat es jedenfalls hinbekommen.“

Im Gleisdorfer Autohaus Fritz wurde gebührend gefeiert

Alles kleine Fische, meint Herbert. Und die werden in der Werkstatt seines Vertrauens, dem Autohaus Fritz in Gleisdorf, ruckzuck behoben. Dort ist man auf den „Längläufer“-406er auch sehr stolz. Das gesamte Team rund um Josef Fritz gratulierte mit Sekt und Torte zum „Runden“ und feierte Fahrzeug und Fahrer gebührend. Sogar hoher Besuch aus der Peugeot Importeurszentrale hatte sich mit Geschenken eingefunden, um den Rekord-Peugeot gebührend zu würdigen.

Der Löwe nahm es locker, genoss eine Wellnesswäsche und den anschließenden Fototermin. Zum alten Eisen gehört er noch lange nicht: „Der Löwe wird weiter gefahren, solange er hält,“ meint Herbert. Nächstes Ziel: 600.000 Kilometer. Und wenn die beiden sich weiterhin so gut verstehen, wird’s vielleicht noch die Million…

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Der Rekord-Löwe und sein Besitzer wurden im Autohaus Fritz gebührend gefeiert: Josef Fritz junior und Josef Fritz senior überreichten Herbert Kampl Torte und Sekt, dazu gab es Geschenke und Glückwünsche aus der Peugeot Importeurszentrale.
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