Das Moped: Üblicherweise 50 km/h „schnell“, für viele der Einstieg in die individuelle Mobilität und meistens am unteren Ende der verkehrstechnischen Nahrungskette zu finden. Für spektakuläre Verfolgungsjagden ist ein Moped nicht geeignet – möchte man meinen.
Ein 16jähriger bewies dieser Tage in Gleisdorf das gegenteil. Er fiel einer Polizeistreife auf, weil das Kennzeichen am Moped nahezu waagrecht montiert war. Der gelernte Mopedtuner weiß: Das macht man dann, wenn die Möhre deutlich mehr als die erlaubten 50 km/h auf den Asphalt bringt. Lesbar ist das Kennzeichen dann nämlich nicht.
Als die Polizisten versuchten, den Mopedlenker zu kontrollieren, gab dieser Gas und lies die Beamten in einer Rauchwolke stehen.
Vier Tage später fiel das Gefährt mit dem kreativ montierten Taferl einer weiteren Streife auf. Wieder gab der 16jährige Gas. Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf. Es folgte eine wilde Jagd durch Gleisdorf.
Der Mopedlenker bretterte gegen die Einbahn durchs Ortsgebiet, hinderte die Polizeistreife durch ständig wechselnde Fahrmanöver am Überholvorgang und rammte schließlich sogar das Polizeifahrzeug. Der Mopedlenker konnte erneut flüchten, wieder konnten die Polizisten das Kennzeichen nicht erkennen.
Erwischt wurde der 16jährige erst eine weitere Woche später. Das Moped kam auf den Rollentester und der junge Lenker erhielt die amtliche Bestätigung, dass sein frisiertes Gefährt satte 93 km/h erreicht.
Das waagrecht montierte Nummerntaferl war der Mopedfahrer los. Als Draufgabe gab es eine Reihe von Anzeigen, unter anderem wegen Fahrerflucht und Missachtung von Anhaltezeichen.
Symbolbild: APA/Barbara Gindl