Tanja Nuster

Halloween – Süßes oder überflüssiges Saures?

An was denkt ihr, wenn ihr das Wort „Halloween“ hört? – Totenköpfe, Kürbislaternen und Spinnweben? An Geister, Zombies, Hexen oder an diese bescheuerten Grusel-Clowns, die so gar nichts mehr mit Späßen zu tun haben? Vielleicht freut sich der eine oder andere schon auf eine Kostüm-Party oder ihr seid einfach nur froh, wenn der ganze Spuk wieder vorbei ist.

Denn passend zum zurückkehrenden trüben Nebel der langsam in die kältere Jahreszeit überleitet, wird es um das Grusel-Fest Halloween am 31. Oktober immer lauter. Egal ob TV-Programm, Supermarkt-Flyer oder sonst wo, man kommt nicht drum herum.
Unterhält man sich mit anderen Leuten, wird schnell klar, die Meinungen was Halloween betrifft gehen meilenweit auseinander.
Während die einen schon das ganze Jahr auf diese Nacht hin fiebern und schon seit Wochen das passende Outfit für die Kostüm-Party bereithalten, wollen andere wiederum gar nichts davon wissen. Vor allem gläubige Personen können Halloween und den 1. November, an dem wir unseren Verstorbenen gedenken, nicht miteinander vereinbaren.

Kürbislaternen
Geschnitzte Kürbis-Laternen: Eine typische Halloween Dekoration

Halloween: Irgendeine überflüssige Modeerscheinung, die von den Medien und dem Handel zur Geldmacherei aus Amerika importiert wurde, oder?

Der Handel profitiert bestimmt davon, allerdings stammt der Brauch ursprünglich nicht aus Amerika, sondern hat seine Wurzeln in Europa. Genauer gesagt in Irland, dort wurde von den Kelten das Fest „Samhain“ gefeiert, mit dem der Sommer endete. Das Volk glaubte, dass es in der Nacht, vom 31. Oktober bis 1. November, verstorbenen Seelen oder Geistern möglich wäre, in das Reich der Lebenden zurück zu kehren. Aus Angst vor dem Unbekannten entzündeten die Menschen Feuer in den Dörfern und verkleideten sich als dunkele, schaurige Gestalten um die Geister abzuschrecken.
Als tausende Iren nach Amerika auswanderten, kamen auch ihre Bräuche mit ihnen, die sich natürlich über die Jahre weiterentwickelten.

Halloween findet bei uns eher hinter geschlossenen Türen statt. Kostüm-Bälle gibt es nur wenige, Dekorationen in Vorgärten und öffentlichen Plätzen sind eher untypisch und nur ganz wenige kleine Hexen, Monster oder Gespenster bitten vor der Tür um Süßes.

Modeerscheinung oder Langzeit-Entwicklung?

Wie sich der „fremde“ Brauch um Halloween bei uns entwickeln wird, bleibt spannend. Für mich ist und bleibt es wahrscheinlich ein entbehrliches Fest. Wer nicht damit aufgewachsen ist, wird es auch nicht vermissen.
Viele Kinder haben Spaß an den Verkleidungen und dürfen einmal im Jahr sogar den großen das Fürchten lehren. Außerdem: Welches Kind würde „NEIN“ zu Süßem sagen?! Auch viele älterer Anhänger des Halloween-Kults haben ihre Freude an dem schaurigen Spektakel. Und das ist auch gut so. Jedem das seine.
Für all jene, die damit wirklich gar nichts am Hut haben, heißt es leider für diese Zeit im Jahr „Augen zu und durch“!

Mir persönlich ist der Fasching lieber. Sich einmal im Jahr zum Narren zu machen, reicht mir völlig aus. ; )