Eines ist klar: Dieser Mann redet gern. Wie ein verbales Schnellfeuergewehr rattert er los – und man hört ihm gerne zu dabei! Kein Wunder, dass er mittlerweile fürs Quatschen bezahlt wird.
Die Rede ist von Thomas Seidl, seines Zeichens Moderator bei der Antenne Steiermark. WIR OSTSTEIRER haben den 24-jährigen Wilfersdorfer auf ein Plauscherl getroffen und wir wiederholen: Er redet wirklich gerne.
Sein flottes Mundwerk hat Thomas dahin gebracht, wo er heute ist: Ins Wetter- und Sportstudio des größten steirischen Privatradios. “Früher wollte ich Profifußballer werden. Dafür hat es leider nicht ganz gereicht. Für Sport habe ich mich immer interessiert, der Sport ist auch schuld daran, dass ich heute bei der Antenne bin,” erzählt er.
Anmerkung der Redaktion: Er braucht für diese Erklärung ungefähr eine halbe Stunde und geschätzte 20.000 Wörter – die Menge, die Männer angeblich an einem ganzen Tag “verreden”…
Thomas hat das Geschäft von Grund auf gelernt, erst in Salzburg beim Studium – er ist akademischer Sportjournalist – und dann als Trainee bei der Antenne. Schon während des Studiums durfte er hier ein Praktikum machen. Dabei wurde er gleich ins kalte Wasser geworfen: Ein Mikrofon in die Hand gedrückt und – ab zur Straßenumfrage.
Beharrlichkeit und Glück haben Thomas geholfen, fix bei der Antenne genommen zu werden. Unter 200 Bewerbern hat er sich durchgesetzt. “Es ist nicht so, dass die Medienwelt nur auf dich wartet. Diese Jobs sind sehr beliebt. Man ist viel unterwegs, man sieht viel – cool. Aber man muss selber dahinter sein.”
Im Interview sind wir jetzt bei geschätzten 40.000 Wörtern angelangt. Ermüdungserscheinungen zeigt Thomas noch nicht. Die Frage ist: Gibt es etwas, das Thomas Seidl zum Schweigen bringt?
Auch darauf fällt dem schlagfertigen Moderator etwas ein: “Ja, das gibt es: Solche Fragen und Essen! Das war immer der Klassiker: Boa, es ist so ruhig, der Seidl isst. Und mittlerweile hat mich meine Freundin sogar so weit gebracht, dass ich es schaffe, im Kino einigermaßen ruhig zu sein.”
Sogar von den Kollegen bei der Antenne hört Thomas gelegentlich die Aufforderung, doch “endlich einmal die Klappe zu halten.” Weil er ständig quasselt, haben die Kollegen Thomas vor einem Jahr zu einer Wette herausgefordert. Unter dem Titel “Porno-Seidl” ging die in die Mediengeschichte ein: Thomas mit einem Mund voll Wasser ließ sich von Kollege Axmann Porno-Titel vorlesen – wer lacht, hat verloren.
Diese Perle können wir euch nicht vorenthalten: Hier ist der Porno-Seidl!
Vier Teile gibt’s, unbedingt weiterschauen!
Seidl kann auch anders
Bei aller Lustigkeit – Thomas kann auch ernste Saiten aufziehen. “Ich bin immer fröhlich und freundlich und am plappern – aber wenn ich irgendwann mal nicht das freundliche Gesicht aufgesetzt habe, ist es wirklich 5 vor 12,” meint er. Auch dann positive Stimmung verbreiten zu können zeugt von Professionalität. “Dem Höhrer ist es wurscht, ob du gerade Stress mit der Freundin hast oder ob du müde bist. Du musst, sobald das rote Lamperl leuchtet, gut gelaunt und möglichst unterhaltend in die Sendung gehen.”
Besonders unterhaltsam wird es, wenn in der Sendung einmal nicht alles glatt läuft. Hänger, Versprecher oder Lachanfälle – alles schon dagewesen. “Wir haben von allen Moderatoren sämtliche Hoppalas im Archiv. Hoppalas vom Seidl gibt’s einige…” Die hört natürlich das ganze Land. “Sobald ich mich verquatsche und ich bin raus aus dem Studio, ist Facebook und Whatsapp voll bei mir!”
Der Seidl redet wirklich wie ein Wasserfall – sogar beim Fotoshooting nach dem Interview geht’s weiter. Nur, damit ihr nicht glaubt, WIR OSTSTEIRER übertreiben… 😉
*Bei der Produktion dieses Videos wurden weder Menschen noch deren Stolz verletzt – Thomas hat uns die Freigabe zur Veröffentlichung erteilt. 😀
Große Klappe kommt teuer
Als Promi fühlt sich Thomas nicht. Aber: “Du stehst schon in der Auslage. Ich finde es noch immer eigenartig, dass es Autogrammkarten von mir gibt… Beim Tag der offenen Tür im Sender merkt man, dass die Leute schon zuhören. Auf der Straße erkannt werde ich aber nicht – im Radio sieht man mich ja auch nicht.”
Beim Fußballspielen (Thomas kickt für Kirchberg an der Raab) kann die eigene Bekanntheit und die große Klappe allerdings Nachteile mit sich bringen: “Die Strafen für Gelbe-Karte-Kritik sind dank mir deutlich erhöht worden in Kirchberg – auf 50 Euro für die Mannschaftskasse. Ich entschuldige mich dafür feierlich bei meinen Mannschaftskollegen! Letztes Jahr hatte ich sechs gelbe Karten, eine durch Unsportlichkeit, der Rest durch Kritik.”
Seinen Job bekommt er auf dem Fußballplatz auch dann um die Ohren, wenn ihm ein Schimpfwort rausrutscht: „Dann heißt es gleich, bei der Antenne traust dich das nicht sagen!“
Steckbrief
Name: Thomas Seidl
Alter: 24 (Sternzeichen Wassermann)
kommt aus: Wilfersdorf, wohnt mittlerweile in Graz
Familienstand: vergeben (Sorry, Mädels)
Arbeitet als: Sportmoderator und Wetterfrosch bei der Antenne Steiermark und ist als Eventmoderator bei Veranstaltungen buchbar
Hobbys: Fußball. Früher für Gleisdorf, jetzt für Kirchberg an der Raab
Größte Schwäche: redet ohne Pause
Größte Stärke: redet ohne Pause
Will: einmal das Champions League Finale kommentieren
Wird nie: ruhig sein. “Ich kann allen jetzt schon sagen, meinem Chef, meiner Freundin, der Familie, den Arbeitskollegen: Lebt’s damit, das ich die Klappe immer offen haben werde!”