Was für ein Aufwand, der heutzutage um so mache Hochzeit betrieben wird. Hollywoodreif soll es sein, unvergesslich und wunderschön. Brautpaar und Gästen soll die Romantik und Tragweite dieses Tages immer in Erinnerung bleiben. Mit den Erinnerungen ist das aber so eine Sache…
Ich will mich zum Beispiel erinnern an den Moment, in dem ich meinen zukünftigen Mann zum ersten Mal am Altar stehen sehe. An seinen Blick, wenn er mich zum ersten Mal im Brautkleid sieht. An das „Ja“ und an den kurzen Moment davor. An die ersten Worte, die wir einander als Mann und Frau sagen – nach der Trauung, wenn wir einen Moment für uns haben. Es gibt so vieles, an das ich mich später erinnern möchte…
Nun sind aber die Momente, an die sich das Brautpaar erinnern will, nicht unbedingt deckungsgleich mit denen, die bei den Gästen hängen bleiben. Beispiel gefällig? Bitte sehr, eine kleine Auswahl an selbst erlebten Hochzeits-Highlights:
- Die Hochzeit, bei der die Schwester der Braut im weißen Sommerkleid auftauchte.
- Die, wo der Bräutigam kurz nach der Trauungszeremonie in Tränen ausbrach.
- Die, bei der die Braut noch vor der Trauung zu Brautzilla mutierte.
- Die Hochzeit, bei der die Gäste zu meutern begannen, weil die Getränke aus und das Brautpaar weg war.
- Der absolute Platz eins: Die Hochzeit, bei der zu späterer Stunde eine Schlägerei um den Brautstrauß ausbrach. (Die Geschichte ist wirklich legendär!)
Alle diese Hochzeiten waren wunderschön, romantisch, rührend und für das Brautpaar sicher einer der schönsten Tage ihres Lebens. Ja, das mit den Erinnerungen ist so eine Sache.
Viele Paare können sich an ihre eigene Hochzeit kaum erinnern. Alles geht so schnell, man ist gar nicht recht bei sich und nimmt so wenig von dem, was passiert, wirklich wahr. Irgendwie verschwimmt der Tag zu einem einzigen Wirbel aus Anspannung, Aufregung, Erleichterung, Freude, Glück…
Zum Glück gibt es Fotografen, die die wichtigen Momente festhalten. Hochzeitsfotos sind etwas Tolles und helfen dabei, Erinnerungen zu bewahren. Der Nachteil daran ist, dass ein Dritter die „Geschichte“ erzählt, der niemals wissen kann, wie du den Moment erlebt hast.
Die Alternative wäre, sich als Braut und Bräutigam die GoPro umzuschnallen. (Danke an K. für die ausgezeichnete Idee!) Schaut zwar bescheuert aus, aber der Ansatz ist nicht schlecht.
„To make memories“ sagt man auf englisch – Erinnerungen machen. Ganz so, als ob es zum Erinnern eine aktive Handlung bräuchte. Ich meine, die braucht es tatsächlich: Wer sich später erinnern will, muss zuerst einmal erleben. Bewusst wahrnehmen, was gerade passiert. Die weichen Knie spüren und das eigene klopfende Herz. Im Kopf das Bild aufnehmen, dass die Augen gerade sehen. Wirklich präsent sein.
Hochzeitsfotos, ein Video oder ein Gästebuch sind schöne Erinnerungen, über die jedes Brautpaar sich freut. Selber dabei gewesen zu sein, ist jedoch unbezahlbar.
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