senf zum sonntag

Manche Menschen sind am besten zu ertragen, wenn sie ein Arschloch sein dürfen…

Leg dir die Gelassenheit eines Sessels zu, der muss auch mit jedem Arsch klarkommen.

Gelassenheit, das wär’s. Sie macht das Leben so viel leichter. Schlechte Laune, kleine Gemeinheiten, Zickereien, Unhöflichkeit… all dem könnte man dann mit einem gelassenen Lächeln begegnen, in Gedanken ein Mantra formulierend: Ich bin ein Sessel, ich bin ein Sessel, ich bin ein Sessel…

Meistens funktioniert das mit der Gelassenheit ja eh. Wir wissen ja alle: Jeder Mensch hat seine Schattenseiten. Die meisten wiegen das mit vielen Sonnenseiten auf, und alles ist gut. Über gelegentliche Aussetzer sieht man dann gerne hinweg. Oft versteht man sie sogar.

Ärgerlich sind nur diejenigen, von denen man ausschließlich die Schattenseiten zu sehen bekommt. Landläufig nennt man die „Arschloch“. Von dieser Sorte kann wahrscheinlich jeder einige aufzählen.

Die nervige Nachbarin zum Beispiel, die mal wieder was zu meckern hat, und du bist natürlich verantwortlich dafür.

Ich bin ein Sessel…

Dieser eine Bekannte, der bei jedem Treffen an dir herumkritisieren muss, damit er sich etwas weniger erbärmlich vorkommt.

Ich bin ein Sessel…

Der Kollege, der zum gefühlt dreimillionsten Mal dein Auto zugeparkt hat und natürlich zu beschäftigt ist, es wegzufahren.

Ich bin ein Sessel…

Bei Zeitgenossen, die dir absichtlich das Leben schwer machen, führt ich bin ein Sessel… ich bin ein Sessel… ich bin ein Sessel… nur zu einem: Dem unbändigen Wunsch, den imaginären Sessel auf dem Arschloch zu Kleinholz zu verarbeiten.

Nun ist das aber auch nicht die feine Art und widerstrebt friedliebenden Menschen sowieso. Es muss einen anderen Weg geben, mit diesen Ärschen fertigzuwerden. Einen kreativeren Weg…

Die Lösung ist nahe!

Hier ist nun die ultimative Vorgehensweise im Umgang mit Arschlöchern: Lass sie ihren Job machen! Mach sie zum Arschloch vom Dienst. Ganz offiziell. Mit Brief und Siegel.

Diese Textvorlage kannst du gerne dazu nutzen:

 

Herzlichen Glückwunsch!

Voller Freude darf ich dir mitteilen, dass du dich für die Stelle als mein persönliches

ARSCHLOCH VOM DIENST

durch deine laufenden Bemühumgen in höchstem Maße qualifiziert hast und ich dir hiermit diese verantwortungsvolle Position offiziell übertrage.

Für diese ehrenamtliche Tätigkeit ist kein Entgelt vorgesehen, ich bin aber dennoch sicher, dass du aus Liebe zur Sache deine Aufgabe zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllen wirst.

Hochachtungsvoll

 

Setz deine Unterschrift darunter und ab damit. Ganz gelassen. Mit einem Lächeln. In den Briefkasten der Nachbarin, aufs Auto des Alles-Zuparkers, dem Dauerkritiker gleich in die Hand gedrückt. Vielleicht sogar noch ein freundliches kleines Einstandsgeschenk dazu vielleicht – Pralinen oder Blumen kommen immer gut an.

Eigentlich ist das mit der Gelassenheit doch nicht so schwer…


PS: Für unerwünschte Wirkungen oder Nebenwirkungen übernimmt die Autorin keine Verantwortung.

PPS: Macht das echt jemand? Bericht bitte! 😀