WIR OSTSTEIRER reden mit Menschen, die etwas zu erzählen haben. Wir wollen wissen, wie die Oststeirer ticken. Heute haben wir uns in den eigenen Reihen umgesehen und haben festgestellt: Wenn einer schon Adler heißt, muss er (mindestens) einen Vogel haben – und das ist gut so!
Wie tickst du, Robert Adler?
Ich bin… nicht einer, sondern viele.
Ich will… mich jeden Tag ein Stückchen weiterentwickeln, mich verbessern und damit die Welt verbessern.
Ich werde nie… Mathematikstudent! Ich bin damals in der Ortweinschule sogar in Mathe sitzengeblieben. Andere Sachen liegen mir wesentlich mehr.
WIR OSTSTEIRER (WOS): Nicht einer, sondern viele – wieviele Roberts verstecken sich denn da?
Robert: Ich bin mir selbst nicht sicher, wie viele es sind. Ich glaube, ich werde eventuell noch ein paar neue entdecken.
WOS: Welchen Robert magst du am liebsten?
Robert: Den Kreativen. Den Mutigen, der Risiken eingeht, die Komfortzone verlässt und seine Verrücktheit auslebt. Den, der sich nicht einschränkt.
WOS: Und welcher geht dir am meisten auf den Senkel?
Robert: Der Selbstmitleidige, der gerne jammert und sudert, der demotiviert und unsicher ist, ungeduldig… reicht das?
WOS: Du sagst, du willst dich verbessern und auch gleich die Welt. Ein hehres Ziel, aber – ist das nicht ein bisschen viel Idealismus?
Robert: Ja, viel zu viel. Aber ich denke mir, für Pessimismus ist es jetzt zu spät! Es kann nie was weitergehen, wenn immer alles gleich bleibt. Man muss Dinge wagen. Im Mittelalter wäre ein Fernseher oder das Internet für Zauberei gehalten worden, und jetzt haben wir kleine Telefone, mit denen wir kommunizieren und gleichzeitig das gesamte Wissen der Welt abrufen können. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, was bereits jetzt alles möglich ist. Und es ist noch sehr viel mehr möglich, was bisher noch als unmöglich gilt.
Ich denke, sehr viele Menschen haben Träume und Ziele und Wünsche, aber sie verschwenden die meiste Zeit mit Warten. Da spricht wieder der Ungeduldige in mir. Ich weiß nicht ob das immer schon so war oder erst jetzt mit den neuen Technologien so geworden ist. Jeder will „Instant Satisfaction“, die sofortige Befriedigung aller Bedürfnisse. Man will alles schon erreicht haben und vergisst dabei auf das, was jetzt ist. Der erste Schritt ist dann das Schwierigste, weil man eigentlich schon viel weiter sein will.
WOS: Es wirkt, als wäre Robert Adler immer auf der Suche nach Input, immer auf Empfang. Wann schaltest du ab?
Robert: Wenn zu viele negative Meldungen und Streitereien stattfinden, die aber zu keinem Ergebnis kommen. Recht haben will jeder, aber keiner kann sich in den anderen hineinversetzten. Wenn mir das unterkommt, schalte ich den PC oder das Handy aus. Manchmal bin ich einfach genervt. Auch Medien heizen oft die Stimmung noch mehr auf. Oft mit Kalkül, manchmal verselbstständigen sich die Dinge auch.
WOS: Jetzt bist du selbst in der Medienwelt gelandet. Warum tust du dir das an?
Robert: Es ist eine Herausforderung, der ich mich in vielerlei Hinsicht gewachsen fühle. Ich will diese Medienwelt im Rahmen meiner Möglichkeiten zu einer besseren machen. Es ist soviel Potential da, das aber nicht genutzt wird. Auch die Menschlichkeit bleibt oft auf der Strecke, vieles bleibt oberflächlich. Ich will in die Tiefe gehen.
Ich interessiere mich für Menschen. Es gibt sehr viele berühmte Persönlichkeiten, wo man nicht weiß, wieviel ist Image, wieviel ist echt. Da frag ich mich: Wie sind die wirklich? Das wäre irrsinnig interessant. Was mit bei WOS taugt ist, dass wir Leute sichtbar machen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen. Oder zu wenig. Das ist enorm viel wert und ich freu mich drauf.