WIR OSTSTEIRER reden mit Menschen, die etwas zu erzählen haben. Wir wollen wissen, wie die Oststeirer ticken. Heute haben wir uns in den eigenen Reihen umgesehen und haben unserer Tanja auf den Zahn gefühlt. Auch wenn sie behauptet: „So spannend bin i net!“ – Wir finden schon!
Wie tickst du, Tanja Nuster?
Ich bin… offen, neugierig und manchmal ein bisschen zu kritisch
Ich will… mir die ganze Welt anschauen
Ich werde nie… mehr in einem faden Bürojob versauern. Ein Jahr hat mir gereicht.
WIR OSTSTEIRER (WOS): Du wirkst so ruhig und gelassen. Bist du das wirklich oder versteckt sich dahinter ein kleines Teuferl?
Tanja Nuster: Oh je, ruhig bin ich nicht wirklich und gelassen auch oft nicht. Kommt auf die Situation an. Wenn ich richtig gut drauf bin, werd ich schon mal übermütig. Wenn ich richtig viel Stress hab, kann schon sein, dass ich ein bisschen hektisch werd. Dann hilft: Fünf Minuten weg, ein lautes Lied reinschmeißen, ein bissl mitschreien, dann geht’s wieder. Das geht ganz schnell bei mir.
WOS: Was begeistert dich?
Tanja: Ich bin sehr leicht für jeden Blödsinn zu begeistern! Abwechslung ist ganz wichtig, sonst wird’s fad. Ich lerne gerne neue Leute kennen. Wenn man gleich ins Gespräch kommt, aufgenommen wird, sich gleich wie zuhause fühlt, das ist schön. Das begeistert mich. Ich liebe es auch zu reisen.
WOS: Was ist dein Lieblingsreiseziel?
Tanja: In der näheren Zukunft möchte ich einige europäische Städte anschauen. Unbedingt möchte ich einmal Singapur sehen. Eine Freundin war dort und sie hat mir Fotos gezeigt – da muss ich hin. Es gibt aber auch bei uns in der Nähe so schöne Orte. Einfach mit Freunden hin, ein bisschen durchspazieren und genießen – das mag ich.
WOS: Und was zieht dich wieder nach Hause?
Tanja: Ich bin ein Familienmensch. Bei uns ist immer Full House, das brauch ich auch. Nach einiger Zeit geht mir das ab. Nur aus dem Koffer leben wäre nichts für mich. Ich bin gerne daheim und will hier auch nicht auf Dauer weg.
WOS: Dann bist du also ein Landei aus Überzeugung?
Tanja: Ja, komplett. Wenn man mal fünf Minuten allein sein will, geht man einfach aus dem Haus, spaziert ein paar Minuten und ist irgendwo in der Natur, wo man seine Ruhe hat. In der Stadt geht das nicht so einfach. An jeder Ecke eine Baustelle und alle fünf Minuten hörst du irgendwo eine Sirene – das wär nichts für mich! Da musst du schon mal eine Stunde oder länger unterwegs sein, um Ruhe zu haben. Bei uns kann man noch die Stille genießen.
WOS: Also nach dem Motto „laut bin ich selber, dann darf es rundherum ruhig zugehen“?
Tanja: Kann schon sein, ja! Ich brauch die Abwechslung zwischen Halligalli und Ruhe.
WOS: Du studierst Pädagogik. Was gefällt dir daran?
Tanja: Ursprünglich wollte ich Volksschullehrerin werden, das hat leider nicht geklappt. Plan B war dann, Pädagogik und Erziehungswissenschaften zu studieren. Das wollte ich eigentlich nur vorübergehend machen, aber es macht mir Freude. Bei Praktika habe ich viel gelernt und ich würe gerne weiter mit geistig oder körperlich beeinträchtigten Menschen arbeiten. Ich bin auch gerne unter Kindern. Die begeistern mich mit ihren Ansichten von der Welt. Dinge, die wir selber gar nicht wahrnehmen, sehen Kinder mit ganz anderen Augen, und sie haben ganz oft recht damit. Ich hab da schon oft gestaunt.
WOS: Und nebenbei bist du bei WIR OSTSTEIRER gelandet. Wie passt das dazu?
Tanja: Gute Frage! (lacht) Auf jeden Fall kriegt man bei diesem Job eine gute Menschenkenntnis, weil man mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammenkommt. Das ist immer ein Vorteil. Man lernt, besser auf Menschen zuzugehen. Früher hätte ich mir das gar nicht vorstellen können, ich war ziemlich schüchtern. Ein richtiger Hosenscheißer…
WOS: Wie bist du deine Schüchternheit losgeworden?
Tanja: Keine Ahnung, ich glaube, das kommt einfach mit der Zeit. Vielleich hat es auch geholfen, dass ich zuletzt ein Jahr in einer Bar gearbeitet habe. Da lernt man eine gewisse Schlagfertigkeit.