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The Voice Kids: Sieger Lukas Janisch verriet uns, welches Problem ihn im Finale gequält hat

Einen Monat ist es her, dass der Fürstenfelder Lukas Janisch als erster Österreicher die deutsche Casting-Show The Voice – Kids gewann. Und zwar auf ganzer Linie: Schon nach seinem ersten Auftritt bei den Blind Auditions lag Jurorin Lena Mayer-Landrut dem 13-jährigen zu Füßen, später stand er mit Silbermond auf der Bühne und ganz nebenbei begeisterte er von Show zu Show mehr Besucher.

Wir treffen Lukas in einer gemütlichen Konditorei in Fürstenfeld. Er hat seine ganze Familie mitgebracht: Mama Maricar, Papa Helmut und die kleine Schwester, der der ganze Trubel um ihren großen Bruder ziemlich egal ist. Viel interessanter ist für die 6-jährige die Spielzeugkiste und natürlich ihr Eis.

Alles ganz normal also. Eine ganz normale Familie, ein ganz normaler 13-jähriger. Wenn Mama Maricar von ihrem Sohn spricht, zeigt der die ganz normale Reaktion jedes 13-jährigen, dessen Mutter zu viel ausplaudert: „Mamaaaaa…..“ gefolgt von einem leichten verdrehen der Augen.

lukas the voice
Lukas mit seiner Familie

Er singt fast ständig

Starallüren hat Lukas definitiv nicht. Ganz im Gegenteil, seine Bescheidenheit ist mindestens so groß wie seine Stimme. „Ich geb mir Mühe, beim Singen auch Emotionen rüberzubringen, aber ich weiß nicht, ob das so ankommt,“ meint er zum Beispiel. Nach Mühe klingt es allerdings nicht, wenn Lukas singt.

Das tut er übrigens auch während unseres Gesprächs. Klinkt sich einfach aus, summt vor sich hin und lässt Papa Helmut erzählen, dass der Sohnemann in der Volksschule zum ersten Mal in den Jugendchor kam: „Da waren lauter Ältere aus dem Gymnasium und er war mit seinen neun Jahren der Jüngste!“ „Die wollten mich gleich zu den Wiener Sängerknaben schicken,“ wirft Lukas ein, „aber das hätte mir nicht getaugt!“

The Voice Kids Lukas
Mit Coach Mark Forster hat Lukas bei The Voice Kids eine gute Wahl getroffen – und offensichtlich viel Spaß gehabt.

Man bekommt den Eindruck, Lukas singt nicht, sondern „es singt ihn“. Als sei das seine ureigenste, natürlichste Form sich auszudrücken. Unweigerlich fragt man sich, wie in diesem 13-jährigen Körper eine derart große Stimme Platz haben kann. Diese Frage kann Lukas selbst nicht beantworten. „Die ist einfach da!“, meint er.

Mit den Tipps, die er von seiner Gesangslehrerin bekommt, spielt er einfach vor sich hin. Fixe Übungseinheiten hat er nicht, singen läuft bei ihm nebenbei ab,  ganz automatisch, fast wie atmen. Was er machen würde, wenn er nicht singen könnte? „Trotzdem singen.“ Dann verrät Lukas: „Beim Finale von The Voice war ich mitten im Stimmwechsel. Das Lied aus den Blind Auditions hätte ich da nicht mehr singen können.“

Wie bitte? Ok, nochmal langsam: Währen andere während des Stimmbruchs nicht einmal einen geraden Satz sprechen können, ohne die Stimme durch alle Tonlagen springen zu lassen, gewinnt dieser Kerl ganz einfach einmal einen der größten TV-Gesangswettbewerbe. Alles klar.

Wer jetzt erwartet, dass Lukas fix vor hat, Popstar zu werden, bekommt eine ebenso überraschende Antwort, geprägt von Lukas Bescheidenheit: Musiklehrer, das ist sein Berufswunsch. „Popstar wär auch schön, aber die Chance ist nicht so groß, dass man wirklich erfolgreich wird, darum braucht man einen Plan B.“

Nochmals zum Nachhören: Lukas erster Auftritt

https://www.youtube.com/watch?v=xzAATdUmg-U

 

Mal ehrlich, Lukas – Plan B???

Jetzt will Lukas erst einmal die Schule gut abschließen. Dort hat er einiges nachzuholen. „Ich war einmal ein guter Schüler, aber in der 3. oder 4. Klasse ist es bergab gegangen,“ seufzt Lukas. Den vielen Fehltagen durch The Voice habe er das zu verdanken. „Ich fleck jetzt nicht total ein, aber ich war schon mal besser,“ meint Lukas.

Lukas ist also wieder im Alltag angekommen. Nebenbei wartet der eine oder andere Auftritt und bald eine Reise auf die Philippinen. Dort lebt die Familie von Mama Maricar – und auch dort hat Lukas viele Fans, die ihm bei The Voice – Kids die Daumen gedrückt haben.

Weder die philippinische noch seine österreichische Fangemeinde konnte Lukas aktiv zum Sieg bei The Voice verhelfen: Anrufen und abstimmen konnte man nur aus Deutschland. „Ich bin schon stolz, dass ich das ohne Anrufe der Freunde und Verwandten geschafft habe,“ gesteht Lukas. Diesen Stolz gönnen wir ihm von Herzen, denn – bei aller Bescheidenheit – der junge Mann mit der großen Stimme hat The Voice – Kids richtig gerockt.