Hier kommen die Osterhasen her, und diese Frau ist die „Hasenzüchterin“

Wie Ostereier gemacht werden, haben wir uns ja bereits angesehen ;-). Heute sind wir dem Ursprung der Osterhasen auf der Spur, und zwar im hohen Norden.

Jedes Jahr zu Ostern wird die 1.500-Seelen-Gemeinde Fischbach im Norden des Bezirk Weiz zur Osterhasenhochburg. Mehr Hasen als Einwohner tummeln sich dann in den Straßen und Gärten. Vor der Kirche gibt’s eine Hasentaufe, die Musikkapelle hat bereits Aufstellung genommen, in der Hasenschule lernen die kleinen Osterhasen lesen und schreiben und sogar der Hasenschilift ist in Betrieb.

Vier Wochen lang dreht sich alles um die langohrigen Gesellen, und den Höhepunkt bildet der Osterhasenkirtag am Palmsonntag mit weit über 5.000 Besuchern.

IMG_2708
Beim Fischbacher Osterhasenkirtag am Palmsonntag tummeln sich dreimal mehr Gäste als Einwohner im beschaulichen Dorf.

Hier vermehren sich die Osterhasen wie die Karnickel

Seit 20 Jahren machen die Fischbacher ihr Dorf in der Osterzeit zum Hasendorf, und eine, die von Anfang an dabei war, ist Christine Egger. Sie ist „Osterhasenzüchterin“ aus Leidenschaft. Wieviele Osterhasen sie schon gestaltet hat, kann Christine gar nicht sagen. Es müssen tausende sein.

IMG_2724
Diese Osterhasen bevölkern Fischbach und haben vor dort aus die Welt erobert. Ihre Schöpferin heißt Christine Egger, und sie kann noch viel mehr.

Einen Teil ihrer Arbeit hat Christine in ihrem kleinen Garten mitten im Ort ausgestellt. Über 400 Hasen in allen Größen, Farben und Formen kann man hier bewundern: Da verarztet gerade der Hasendoktor einen Patienten, Opa und Oma sitzen Pfeife rauchend und strickend mit ihrem Urenkerl vor den Haus, Handwerker gehen ihrer Arbeit nach, ein Hasenmädchen saust mit dem Roller durch die Gegend… Hier gibt es alles, was es in Fischbach sonst auch gibt – das ganze Dorfleben spiegelt sich in den Hasen wider.

Kein Wunder, denn die Ideen für ihre Werke findet Christine im Alltag. So manches Familienmitglied durfte schon Modell stehen, und selbst der Fischbacher Pfarrer hat schon ein langohriges Ebenbild, das mit einer Gruppe von Osterhasenpilgern unterwegs nach Mariazell ist.

IMG_2738
Christine Egger mit zwei ihrer ältesten Hasen: Den Opa und die Oma hat sie vor 20 Jahren gebaut und immer wieder liebevoll restauriert.

Für Christine beginnt Ostern schon im Jänner, denn da startet sie mit der Produktion. „Beim Malen nehm ich jeden Hasen sieben Mal in die Hand, bevor er fertig ist,“ erzählt sie. Nur die Feinheiten beim Malen übernimmt ihre Tochter. „Da seh ich nicht mehr gut genug!“

Dafür sieht Christine in jedem Ast sofort den Hasen, der sich darin versteckt. „Mein Mann schimpft schon immer, wenn ich vom Walken wieder mit einem neuen Prügel nach Hause komm!“ lacht sie. Zuschneiden und schleifen darf nämlich er die lustigen Tierchen. Streng nach Anweisung, versteht sich.

Bis zum 3. April kann man die Osterhasen in Fischbach noch bewundern und auch kaufen. Wer die Reise nach Fischbach nicht unternehmen will oder kann, klickt sich einfach durch unsere Bildergalerie und macht bei unserem Facebook-Gewinnspiel mit. Einen von Christines Hasen verschenken wir an einen glücklichen Gewinner.

Ein ganzes Dorf voller Osterhasen – vom Pfarrer bis zum Doktor