Weihnachtsmarkt-Urgestein: Der 82-jährige Kripperlbauer Johann Absenger

Zur Weihnachtszeit gehört es dazu wie Christbaum und Adventskranz: Das Kripperl. Für Johann Absenger hat diese Darstellung der Heiligen Familie nicht nur zu Weihnachten Saison, sondern das ganze Jahr über. Johann Absenger ist Krippenbauer.

“Ich hatte schon immer eine ausgeprägte künstlerische Ader, schon in der Schule wurden meine Werke immer ausgestellt,” erzält der 82-jährige. “In meiner Lehrzeit habe ich die Auslagen aller Greissler in der Stadt gestaltet – mit großen Pappmaché-Engeln oder Osterhasen.” Ein arbeitsreiches Leben ließ wenig Zeit für Basteleien, doch in der Pension wollte es Johann Absenger noch einmal wissen.

“Seit 30 Jaren stehe ich auf dem Gleisdorfer Weihnachtsmarkt, anfangs mit Gipsgussfiguren, Engerln und was man alles so brauchen kann. Irgendwann hat eine Bäurin nach einem Herrgott für ihre Stube gefragt, da hat das mit dem Schnitzen begonnen.”

 

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Johann Absenger inmitten seiner Werke am Gleisdorfer Weihnachtsmarkt.

 

Krippenfiguren und Herrgott-Statuen entstehen in Johann Absengers Werkstatt, auch als Restaurator hat er sich inzwischen einen Namen gemacht. “Alle neun Herrgott, die in Gleisdorf hängen, habe ich restauriert,” erzählt er nicht ohne Stolz.

Zum Schnitzen kam bald das Krippenbauen. Drei bis vier Stunden braucht er für eines seiner Kripperln. “Ich baue lieber kleinere Kripperln, die lassen sich leichter verkaufen,” lacht Johann Absenger. Das Besondere an seinen Werken ist ohnehin nicht die Größe, sondern das Material.

“Ich verwende Rebholz, Weinstöcke. Die bekomme ich von einem Buschenschank in der Nähe, der weiß schon: Wenn er aus dem Weingarten was rausschneidet, muss er es für mich richten.”

 

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Uriges Rebholz verwendet Johann Absenger am liebsten für seine Kripperln: “Damals, in der Wüste, haben sie ja auch keine Bretter gehabt!”

 

Die Figuren für diese Krippen kauft Johann Absenger zu. “Selber Krippenfiguren schnitzen tu ich nur auf Bestellung,” verrät er. Bis nach Deutschland haben es seine Krippen schon geschafft.

Ans Aufhören denkt Johann Absenger nicht, nur an Zeit mangelt es immer wieder: Nicht nur die Kripperln und Kruzifixe beanspruchen ihn, sondern auch sein Garten und die Schwäne und Nutria an der Raab, um die sich Johann Absenger täglich kümmert.