In Sallegg (Koglhof, Gemeinde Birkfeld) ist die Welt noch in Ordnung. Zumindest war es bis vor wenigen Tagen so. Nun hat sich alles verändert: Der beschauliche Ort wurde von einem unfassbaren Verbrechen erschüttert. Mona Lisas Kopf wurde von bisher unbekannten Tätern entführt.
Lokalaugenschein am Ort des Verbrechens
Auf der Obi-Hansl-Hütte von Hans Reitbauer herrscht Bestürzung und Trauer. Der gestandene Landwirt bekommt beinahe feuchte Augen, als er berichtet, was vorgefallen ist.
“Sechzehn Jahre war sie, die Mona Lisa, und seit ihrer Geburt hat sie bei uns am Hof gelebt. So eine schöne Hochlandrind-Kuh, Hörner mit 163 cm Spannweite hat sie gehabt, die Mona Lisa.”
Eine schwere Entscheidung sei es gewesen, die Kuh schlachten zu lassen, aber, so Reitbauer: “Der Mensch hat vor ein paar tausend Jahren die Tiere domestiziert, damit er sie essen kann und nicht damit er sie streicheln kann. Jetzt können wir sie aber nicht einmal mehr streicheln, weil sie weg ist!”
“Rückgabe wird nicht billig”
Bisher unbekannte Täter entwendeten den Schädel von Kuh Mona Lisa. Vor wenigen Tagen traf ein Schreiben bei der Familie Reitbauer ein, in dem eine Lösegeldforderung angekündigt wurde. “Die Rückgabe wird nicht billig” hieß es in dem Schreiben.
Noch keine heiße Spur
Zu dem oder den Tätern ist bisher nichts Näheres bekannt. Es gibt zwar Indizien, die auf einen gewissen Personenkreis als Tatverdächtige hinweisen, allerdings bleibt es hier noch bei reinen Spekulationen. Die Polizei ermittelt, zumindest vermutet man das im Hause Reitbauer, nachdem vor wenigen Tagen drei Polizisten in der Obi-Hansl-Hütte auftauchten und den gesamten Vorgang zu Protokoll nahmen.
“Ganz astrein waren die aber nicht,” erzählt Hans Reitbauer. Ob des Verhaltens der Uniformierten zweifelt er an einem schnellen Fahndungserfolg: “Mit den Fingerabdrücken haben sie es nicht so genau genommen, die einzigen Fingerabdrücke haben sie selbst auf den Bierflaschen hinterlassen.”
Hans Reitbauer wünscht sich, dass sich die Kuhschädl-Affäre rund um Mona Lisa bald aufklärt und es zu einer Gerichtsverhandlung kommen kann. “Ich hoffe, dass es gut ausgeht für uns und der Schädl seinen Ehrenplatz einnehmen kann!”
WIR OSTSTEIRER bleiben an diesem spannenden Kriminalfall selbstverständlich dran. Sachdienliche Hinweise zum Verbleib des Kuhschädels bitte an wos@wir-oststeirer.at.
Bilder: Siegfried Reitbauer, WOS