Das übliche Menü mit einem Burger, Pommes und Getränk gibts bei McDonalds nicht mehr. Seit Anfang Oktober kann man in allen “Mäci”-Restaurants die einzelnen Menübestandteile beliebig miteinander kombinieren. Der neuen Flexibilität der Gäste soll das entgegenkommen, lautet die Begründung dafür.
WIR OSTSTEIRER haben im Gleisdorfer McDonalds nachgefragt, wie diese Änderung ankommt. Das überraschende Ergebnis: (Fast) keiner hat’s bemerkt.
Kein Menü = höhere Preise?
Barbara (40) aus Fürstenfeld und Sigi (40+) aus Riegersburg haben jeweils ein Menü verputzt. Glauben sie zumindest. Nach unserer Aufklärung waren beide irritiert. “Wir sind nicht darauf hingewiesen worden, dass es keine Menüs mehr gibt. Aber wenn ich jetzt so nachrechne, kommts mir schon teurer vor…”
17 Euro haben sie für ihr Abendessen beim “Schachtelwirt” gezahlt. “Da hätten wir in ein Restaurant auch schon fast gehen können,” meint Sigi. Beim “Mäci” sind die zwei nicht so oft. “Eher in Notsituationen,” erklärt Barbara. “Aber schmecken tuts mir schon…”
Dabei ist die Sache mit den Menüs gar nicht mehr so neu: In Graz geben die Mitarbeiter schon seit eineinhalb Jahren alle Produkte einzeln in die Kassen ein. Die Preise seien durch die Streichung der Menüs nicht erhöht worden, heißt es bei McDonalds. Preisanpassungen seinen in dieser Zeit aus anderen Gründen erfolgt, wie zum Beispiel Preissteigerungen bei Rohstoffen oder Dienstleistungen.
Auf den Preis wird beim schnellen Essen im McDonalds wohl ohnehin weniger geachtet. Patrick (17) isst ein- bis zweimal die Woche hier. Dass es das Menü nicht mehr gibt, ist ihm jetzt erst aufgefallen. “Ich bestelle immer das Gleiche und schau auch nicht mehr drauf, was es kostet.”
Sein Kollege Joachim (27) aus Gleisdorf sieht das etwas kritischer. “Mir ist das schon vor einem halben oder dreiviertel jahr aufgefallen, dass es kein Menü mehr gibt, und das stört mich schon. Es ist teurer geworden. Früher hast du für ein Menü 6 Euro oder 6,50 Euro gezahlt, jetzt zahlst du 1,50 oder 2 Euro mehr. Aber mit den Gutscheinen, die es immer wieder gibt, geht’s.”
Nachgerechnet hat auch Bianca (25) nicht. Sie ist mit Mann und Nachwuchs da und genießt gerade ihr Eis zum Nachtisch. Das hat sie diesmal statt der Pommes bestellt. “Die Pommes sind immer übrig geblieben, da nehm ich lieber ein Eis dazu. Ob’s mehr kostet, ist mir egal. Hauptsache, es schmeckt!” Bei ihr kommt die neue Flexibilität im McDonalds gut an.
Das Fazit unserer Kurzumfrage: Solange im Papiersackerl oder auf dem Tablett das Richtige liegt, stört es zumindest in Gleisdorf die wenigsten, ob man nun ein Menü bestellen kann oder nicht. Nachgerechnet wird kaum, wenn überhaupt dann überschlagsmäßig – Hauptsache ist, es schmeckt.