Tanja Nuster

Vor einem Schnösel ist man nirgends sicher – Ein Dankeschön an den unverschämten Herrn aus der Ski-Hütte!

Wie letzte Woche schon berichtet, durfte ich ein paar Tage zusammen mit meinen Freunden in Schladming verbringen. Alles in allem war´s ein schöner Ausflug. Leider gibt es überall Menschen, die sich einbilden, sie wären alleine auf der Welt. Egal wo man hinkommt, man wird überall auf aufgeblasene Schnösel treffen. Leider ist man vor denen nirgends sicher!

Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, diese Treffen können einem so richtig die Laune verderben. Ich bin mir sicher, dass der eine oder andere unter euch, bestimmt schon einmal eine ähnliche Bekanntschaft gemacht hat.

Zur kurzen Erklärung: Nachdem wir einen Tisch in einer Ski-Hütte reserviert hatten, suchten wir einen Kellner auf, um uns danach zu erkundigen. Dieser zeigte auf den betroffenen Tisch und meinte, wir könnten gleich dort warten, weil die Herrschaften, die dort saßen, bereits am Gehen waren.

Da wir aber keinem Kellner und keiner Kellnerin im Weg stehen wollten, während sich die Leute vom Tisch wieder in ihre Ausrüstung warfen, platzierten wir uns ein paar Schritte daneben. Nicht ganz zur Freude von anderen Gästen…

An dieser Stelle möchte ich mich an den netten überheblichen Herren in der hässlichen blauen Ski-Jacke wenden.

Versteht mich nicht falsch, man kann alles freundlich ausdrücken und dabei höflich bleiben. Man muss sich nicht wie das Arschloch vom Dienst verhalten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich dieser nette Herr mindestens eine Beleidigung gespart hätte, hätte er es nicht mit jüngeren zu tun gehabt. Aber wie auch immer …

 

Lieber Schnösel!

Es tut mir von Herzen leid, dass meine Freunde und ich dich beim Fernsehen zur Mittagszeit gestört haben!

Noch mehr bedaure ich, dass deine Frau, Liebschaft, Lebensgefährtin oder was es auch immer war, ihren vornehmen Hintern in unsere Richtung bewegen musste, um uns freundlicherweise darauf aufmerksam zu machen, wie beschränkt wir eigentlich sind.

Natürlich war es nicht unsere Absicht dein TV-Programm zu stören. Immerhin haben wir bestimmt ganze fünf Minuten deiner kostbaren Zeit den Fernseher blockiert. Verständlicherweise waren dir diese fünf Minuten wichtig – Du bist ja auch nicht mehr der Jüngste! 

Gerne warten wir beim nächsten Mal auf den bereits freiwerdenden Tisch vor der Hütte. Die Kälte nehmen wir für DICH gerne in Kauf!

Du musst verstehen, dass wir uns nur aus einem Grund vor den Fernseher platziert hatten: Um der Kellnerin zu ermöglichen, problemlos zu den Tischen zu gelangen um euch das wahrscheinlich fünfzehnte Gläschen Wein nachzuschenken (Nur eine kleine Schätzung, die an deinen Augenringen gemessen wurde).

Keines Falls war es geplant, den für euch anscheinend unverzichtbaren Sport zur Mittagszeit zu „unterbrechen“. Nach der zehnten Beleidigung, auf die wir in diesen fünf Minuten zehn Mal mit: „Wir setzten uns ja auch gleich hin!“, antworteten, erklärte uns deine nette Blondine in nicht ganz so nettem Tonfall: „Dann ist das Fernsehen wegen euch schon aus!“ (Scheint mir ein kluges Köpfchen zu sein…).

Gerne hätte ich dir und deiner Gattin schon früher eine angemessene Entschuldigung entgegengebracht. Aber wie du sicher durch deine reichliche Lebenserfahrung weißt, kann man seine Gefühle nicht immer in den passenden Worten ausdrücken.

Ich hoffe, ihr hattet trotz allem noch einen schönen Ski-Urlaub ohne weitere untragbare Unverschämtheiten. Eins ist sicher, uns wird so etwas bestimmt nicht noch einmal passieren!

Danke, dass ihr uns auf diesen Fehler aufmerksam gemacht habt! Ohne die zahlreichen „gerechtfertigten“ Beleidigungen, wäre uns das nie bewusst geworden.

Hochachtungsvoll,
eine der Beschränkten